Religionswahl
Manchmal kann vielleicht der Respekt vor der anderen Religion Schwierigkeiten bereiten. Oft ist es auch der fehlende eigene Glaube, der uns die tiefe Gläubigkeit des Partners nicht verstehen lässt. Das gute Vorbild für Toleranz zu sein, den gemeinsamen Kindern diese Werte zu vermittelt, kann uns an unsere Grenzen führen. Denn es ist oft nicht leicht, den Kindern vorzuleben, dass verschiedene Religionen nicht so wichtig sind, sondern vor allem gemeinsame Werte wie Liebe, Zuwendung, Achtsamkeit und Respekt allen Menschen gegenüber zählen.
Die Entscheidung, welche Religion sie ausüben wollen, den Kindern mit 14 Jahren zu überlassen, ist oft sehr früh. Die Kinder sollten erlebt haben, wie die Eltern die religiösen Bräuche und Rituale gelebt haben, das braucht viel Vorbildwirkung, um sie dann nicht bei der Religionswahl zu überfordern. Nur durch Kenntnis und Wissen kann ich mich dann entscheiden – für die Religion des Vaters oder der Mutter. Die Entscheidung ist sehr prägend und sollte für den Jugendlichen sensibel begleitet werden.
Doch oft versuchen die Eltern das Kind zu manipulieren und zu beeinflussen oder das Kind entscheidet sich für eine Religion, um einem Elternteil zu gefallen.
Die Eltern sollten frühzeitig die gegenseitigen Wünsche abklären und die Herausforderung annehmen, dem Jugendlichen die Wahlfreiheit und Suche nach der eigenen Identität und für ihn passenden Religion zu überlassen. Im besten Fall lernt es das Beste aus beiden Religionen. Die eine muss die andere nicht ausschließen.
Die Kinder werden durch diese Erfahrungen in ihrem religiös- spirituellen Leben bereichert und können leichter das Gute im Leben für sich finden.