"Dort sein, wo Arbeit passiert"

Betriebsseelsorge verstehe ich als pastorales Feld, in dem Menschen mit ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen im Vordergrund stehen. Mein Team – darunter etliche ehrenamtliche Mitarbeiter:innen – und ich wollen dort sein, wo Arbeit passiert.
Dabei sind wir nicht auf einen bestimmten Betrieb fokussiert, sondern nehmen die Themen wahr, die in der umliegenden Arbeitswelt gerade prekär sind. Wir besuchen Menschen an ihrem Arbeitsplatz, hören mit offenem Herzen auf das, was sie bewegt, und setzen gezielte Angebote der Begleitung – von Workshops über Gesprächsrunden bis hin zu religiösen Feiern.
Der Treffpunkt – der mittlerweile seit 50 Jahren besteht – bietet einen Raum, wo Erwachsene und Jugendliche sich austauschen und entfalten können und wo Gemeinschaftsbildung möglich ist. Viele Menschen, die regelmäßig zu uns kommen und seit Jahrzehnten mit dem Treffpunkt verbunden sind, erleben diesen Ort als Beheimatung und Stütze – wie ein Geländer, an dem sie sich auch in einer schwierigen Phase entlanghangeln können.
Wenn ich nach einer Zeit sehe, wie eine Person ihr Leben gemeistert hat und Fuß fassen konnte, ist dies besonders berührend für mich und erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.