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Telefonseelsorge OÖ | Notruf 142
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Mo. 08.09.25

Weltsuizidpräventionstag 2025: Junge Menschen in Krisen stärken

Am 10. September 2025 ist Weltsuizidpräventionstag. Den Fokus legt die TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142 heuer auf die Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene. Wie man sie in Lebenskrisen unterstützen kann, darüber informierten Leiterin Silvia Breitwieser und Referentin Barbara Lanzerstorfer-Holzner sowie Klemens Hafner-Hanner von BEZIEHUNGLEBEN.AT und der Wiener Kinder- und Jugendpsychiater Paul Plener.

Auch wenn Suizide bei Minderjährigen im Vergleich zu Erwachsenen deutlich seltener auftreten, stellen sie in Mitteleuropa die zweithäufigste Todesursache dar: Von den österreichweit 1.212 Suiziden im Jahr 2023 entfielen 32 auf die Altersgruppe bis 19 Jahre. Generell sind Suizidgedanken bei Jugendlichen keine Seltenheit: „Etwas mehr als ein Drittel berichtet davon, zumindest schon einmal darüber nachgedacht zu haben, sich das Leben nehmen zu wollen“, berichtet Univ.-Prof. Paul Plener, Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Medizinischen Universität Wien. „Auch Suizidversuche finden sich häufig in dieser Altersgruppe und werden in Schulstichproben von etwa 8 Prozent der Jugendlichen berichtet“, so der Mediziner.

 

Am Podium der Pressekonferenz zum Weltsuizidtag am 9.9.2025 sprachen:v.l. Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner (TelefonSeelsorge OÖ), Mag. Klemens Hafner-Hanner (Teamleitung Familienberatung, BEZIEHUNGLEBEN.AT),  Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul Plener, MHBA


V. l.: Barbara Lanzerstorfer-Holzner (Referentin TelefonSeelsorge OÖ), Klemens Hafner-Hanner (Teamleitung Familienberatung, BEZIEHUNGLEBEN.AT), Univ.-Prof. Paul Plener (MedUni Wien), Silvia Breitwieser (Leiterin TelefonSeelsorge OÖ)  © Diözese Linz / Maria Appenzeller
 

Covid-19-Pandemie hat Situation verschärft

Seit der Covid-19-Pandemie gebe es einen – mitunter sogar deutlichen – Anstieg der Suizidversuche bei jungen Menschen, so Plener weiter. Alleine in seiner Einrichtung haben zeitweise bis zu dreimal mehr junge Menschen nach einem Suizidversuch oder mit Selbstmordgedanken Hilfe gesucht.

Eine aktuelle Jugendstudie zeige, dass vor allem die Themenfelder Krieg, Terrorismus, Klimawandel und sozioökonomische Unsicherheit von jungen Menschen als belastend empfunden werden. Dieser Trend halte auch weiterhin an. „Dies unterstreicht die Wichtigkeit eines kompetenten Umgangs mit Suizidalität in der klinischen Versorgung“, betont der Kinder- und Jugendpsychiater. Es sei von zentraler Bedeutung, bestehende Hilfesysteme in der Akutversorgung zu stärken und den Ausbau evidenzbasierter Präventionsmaßnahmen – insbesondere im schulischen Bereich – entschieden voranzutreiben. Vor allem die Angebote in Schulen seien in Österreich ein Flickwerk und vielfach vom Schulträger abhängig, ärgert sich der Plener: „Dabei würde man mit nur wenigen Schulstunden schon sehr weit kommen!" Hier müsse man in die Umsetzung kommen, so der Experte. Er gibt zu bedenken, dass Suizide „weite Kreise" ziehen, also auch Auswirkungen auf andere Menschen – Angehörige, Freunde, etc. – haben: „Laut einer WHO-Studie sind von einem Suizid 8 bis 10 Menschen betroffen."

 

Schweigen kann gefährlich sein

Aber auch Eltern brauchen oftmals Unterstützung, weiß Klemens Hafner-Hanner, Leiter des Teams Familienberatung von BEZIEHUNGLEBEN.AT. Darüber zu schweigen könne gefährlich sein, darüber zu reden rettend, denn: „Jugendliche, die in eine suizidale Krise geraten, wollen meist nicht wirklich sterben. Sie erleben aber einen unerträglichen seelischen Schmerz in sich und fühlen sich in einer ausweglosen Situation gefangen“, so der Psychotherapeut. Eltern seien von der Verzweiflung des eigenen Kindes zwar oft überfordert, doch: „Eine suizidale Krise bei Jugendlichen ist vorübergehend, wenn der junge Mensch Menschen findet, die für ihn da sind, die ihn durch das finstere Tal begleiten, mit ihm aushalten, welche Abgründe in ihm sind, bis er selbst wieder Licht am Ende des Tunnels sehen kann“, rät Hafner-Hanner betroffenen Eltern, das Tabu zu durchbrechen. „Eltern sollten das Thema Suizid behutsam, aber direkt ansprechen, wenn sie sich Sorgen machen.“ Wichtig sei, zuzuhören und mitzufühlen, ohne zu urteilen, nachzufragen und einfach für die Kinder da zu sein. Jugendliche brauchen von den Eltern auch ein Gefühl der Zuversicht, dass es einen Ausweg gibt. Auch sollten sie sich nicht scheuen, Unterstützung von außen anzunehmen. Dies sei ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein und Stärke, könne die Angst lindern und Orientierung geben, betont der Familienberater.

 

BEZIEHUNGLEBEN.AT: Hilfe für Betroffene und Angehörige

BEZIEHUNGLEBEN ist eine wichtige Anlaufstelle für Menschen, die in Lebenskrisen geraten sind. Die geförderte Familienberatungsstelle betreibt in Oberösterreich 27 Beratungsstellen, wo im Jahr 2024 mehr als 23.000 Menschen in Krisensituationen Hilfe und Begleitung fanden. Über die Telefonnummer 0732 / 77 36 76 können Termine für die Beratungsgespräche vereinbart werden. Auf der Website www.beziehungleben.at sind alle Beratungsstellen und die dort tätigen Berater:innen aufgelistet.

 

Vieles im Umbruch, Ängste auf dem Vormarsch

„Die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen geht uns alle an“, betonen Silvia Breitwieser, Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ - Notruf 142 und Referentin Barbara Lanzerstorfer-Holzner. Die Pubertät und das junge Erwachsenenalter seien herausfordernde Entwicklungsphasen. Vieles sei im Umbruch. Jugendliche sollen nicht nur ihren Platz in einer Gesellschaft finden, die sich gerade rasant wandelt, sondern auch mit den körperlichen Veränderungen und den eigenen inneren Unsicherheiten umgehen lernen. „In einer Welt voller Möglichkeiten, ständig präsenten Vergleichsobjekten in den digitalen Welten und boomenden Selbstoptimierungstendenzen kann es jedoch schwierig sein, den eigenen Weg zu finden“, sagt Lanzerstorfer-Holzner.

Dazu komme eine enorme Dichte an Krisen (Kriege, Klimawandel etc.) und das erdrückende Gefühl, dass keinerlei Beruhigung in Sicht sei. Dies hinterlasse Spuren:  „Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene leiden unter Ängsten und anderen seelischen Belastungen. Viele Studien belegen, dass sich die psychische Gesundheit von Jugendlichen in Österreich, aber auch international verschlechtert hat“, so Lanzerstorfer-Holzner.

 

TelefonSeelsorge OÖ – Notruf 142 als Erstanlaufstelle

In schwierigen Situationen und (suizidalen) Krisen helfen Gespräche zwar weiter, junge Menschen wissen jedoch oft nicht, an wen sie sich wenden können. Sie wollen Eltern und Freund:innen nicht belasten oder fühlen sich einsam und unverstanden. Genau hier setzt die TelefonSeelsorge an: Sie bietet auch für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in einer Krise befinden, ein niederschwelliges, psychosoziales Beratungsangebot. Ob Schulstress, Ängste, Mobbing, Einsamkeit, Trauer oder andere seelische Belastungen – Betroffene finden schnell Rat und Hilfe. Und das genau dort, wo sie sich befinden – im digitalen Raum.

Der amtliche, psychosoziale Notruf ist rund um die Uhr unter der kostenlosen Nummer 142 erreichbar. Wer lieber schreibt, kann täglich von 16.00 bis 23.00 Uhr die kostenlose Chatberatung nutzen (https://onlineberatung-telefonseelsorge.at) oder rund um die Uhr eine Anfrage an die Messenger-Beratung (0660 / 142 0 142) senden.

    Am Podium der Pressekonferenz zum Weltsuizidpräventionstag am 9.9.2025 sprachen:v.l. Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner (TelefonSeelsorge OÖ), Mag. Klemens Hafner-Hanner (Teamleitung Familienberatung, BEZIEHUNGLEBEN.AT),  Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul Pl
    Am Podium der Pressekonferenz zum Weltsuizidpräventionstag am 9.9.2025 sprachen:v.l. Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner (TelefonSeelsorge OÖ), Mag. Klemens Hafner-Hanner (Teamleitung Familienberatung, BEZIEHUNGLEBEN.AT), Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul Pl
    Mag.a Silvia Breitwieser, Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ, Psychotherapeutin
    Mag.a Silvia Breitwieser, Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ, Psychotherapeutin
    Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul Plener, MHBA, Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizinische Universität Wien
    Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul Plener, MHBA, Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizinische Universität Wien
    Mag. Klemens Hafner-Hanner, Teamleitung Familienberatung, BEZIEHUNGLEBEN.AT
    Mag. Klemens Hafner-Hanner, Teamleitung Familienberatung, BEZIEHUNGLEBEN.AT
    Am Podium der Pressekonferenz zum Weltsuizidpräventionstag am 9.9.2025 sprachen (v. l.) Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner (TelefonSeelsorge OÖ), Mag. Klemens Hafner-Hanner (Teamleitung Familienberatung, BEZIEHUNGLEBEN.AT),  Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul
    Am Podium der Pressekonferenz zum Weltsuizidpräventionstag am 9.9.2025 sprachen (v. l.) Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner (TelefonSeelsorge OÖ), Mag. Klemens Hafner-Hanner (Teamleitung Familienberatung, BEZIEHUNGLEBEN.AT), Univ.-Prof. Dr. Dr. Paul
    Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner, TelefonSeelsorge OÖ, Psychotherapeutin
    Mag.a Barbara Lanzerstorfer-Holzner, TelefonSeelsorge OÖ, Psychotherapeutin
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